Kriterien einer Gruppe oder eines Arbeitsteams.
In der Gruppe kennen sich die Mitglieder von Angesicht zu
Angesicht und entwickeln zueinander Gefühle. Von einer Gruppe/einem
Arbeitsteam kann man sprechen.. wenn folgende Kriterien erfüllt
sind:
- Ein "WIR-GEFÜHL" ist entstanden, d.h. ein Erlebnis der
Zusammengehörigkeit und Gemeinsamkeit.
- INTERAKTIONEN sind gruppenspezifisch, also die Arten der
sprachlichen und sonstigen Kontakte zwischen den
Gruppenmitgliedern.
- GRUPPENZIELE werden gemeinsam verfolgt. wie z.B. das Lösen
gestellter Aufgaben. gemeinsames Überleben, möglichst großes
Prestige der Gruppe usw. Die Existenz von Zielen erleichtert und
fördert den Zusammenhalt der Gruppe.
- Gemeinsame GEFÜHLE aufgrund von Interaktionen, Zielen und
gemeinsamer Situationsbeurteilung können solche Gefühle
entstehen, die dann zu gleichen Handlungs- und Reaktionsweisen
führen. Beispiel: Die Gruppenmitglieder haben Angst vor einem
Überfall.
- Eine INFORMELLE gefühlsmäßige STRUKTUR. Unabhängig davon
bilden sich im Laufe der Zeit durch Interaktionen und Normen
eine gefühlsmäßige Struktur in der Gruppe, d.h. Sympathie und
Antipathie werden aufgeteilt und verteilt, Cliquen und
Untercliquen bilden sich usw.
- KOLLEKTIVES UNBEWUSSTES entsteht. Aus der gemeinsamen
Geschichte, dem kollektiven Dasein in der Gruppe, ihrer
Erfahrung bei der Bewältigung oder Nicht-Bewältigung von
Gruppenproblemen entsteht ein Erfahrungshintergrund, der allen
Gruppenmitgliedern gemeinsam ist. Diese Gemeinsamkeit muss dem
einzelnen Mitglied nicht unbedingt bewusst sein, beeinflusst
aber dennoch sein Verhalten.
- STABILITÄT. Diese Merkmale führen dazu, dass die Gruppe eine
Stabilität nach innen und nach außen entwickelt, die häufig als
"Gleichgewicht" bezeichnet wird. Die Gruppe versucht dann,
Störungen dieses Gleichgewichtes wie z.B. Konflikte, abweichende
Ansichten von Gruppenmitgliedern oder eine Bedrohung des
Bestandes der Gruppe zu überwinden.
Text übernommen aus dem Original des Autors aus dem Jahre 1982,
aktualisiert am 21.07.2017.